Neujahr in Laos

Was wir Westler in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Jänner hinter uns bringen, feiern die Buddhisten ausgiebig, exzessiv und weitaus intensiver: Am vergangenen Wochenende fand Songkran statt, das buddhistische Neujahr, und vier Tage lang kamen die Familien zusammen, um gemeinsam die traditionellen Reinigungen der Buddhastatuen in den Tempeln mitzumachen und Glück für das kommende Jahr (2551) zu erbitten.

Außerdem werden quasi als profane Variante der Buddhareinigung die Menschen auf den Straßen mit Wasser bespritzt. Vom kleinsten Kind bis zum Opa bewaffnet sich jeder mit Wasserpistole, Kübel oder gar Gartenschlauch und postiert sich am Straßenrand, um Passanten, Autos, Tuktuks und (nicht ganz ungefährlich) Mopeds so richtig nass zu machen. Die jüngere Generation fährt auf der Ladefläche von Pick-Ups bewaffnet mit Wasserfass und Stereoanlage durch die Stadt. Besonders beliebte Ziele sind Touristen mit großem Rucksack, die manchmal in einem Anfall von naivem Festhaltebedürfnis ihre Kameras auspacken!! Und da oft Farben und Eiswürfel in das Wasser gemischt werden, enden die Tage regelmäßig nass und bunt.

Ich durfte dieses Spektakel in Laos miterleben, meiner nunmehr liebsten ehemaligen französischen Kolonie. Wie halb Bangkok verließ ich die Stadt und fuhr über Nacht nach Vientiane. Diese Stadt ein verschlafenes Nest zu nennen grenzt zwar an Euphemismus. Jedoch hat Vientiane unzweifelhaft Charme. Es gibt Boulevards, Straßencafés mit guter Auswahl an Süßem und schöne Gartenanlagen. Der wohl wesentlichste Unterschied zu Thailand ist aber, dass die Stadt gepflegt wirkt mit ihren sauberen Häusern, tatsächlich benützbaren Gehsteigen und einem erkennbaren Verkehrskonzept.

Vang Vieng, meine zweite Station in Laos, hatte wiederum einen komplett anderen Charakter: Backpackers haben dieses Dorf in den Bergen eingenommen und lassen sich nun auf großen Reifen den Fluss hinuntertreiben, legen immer wieder bei provisorischen Bars aus Holz und Bambus an, um etwas zu trinken, sich an Seilen über das Wasser zu schwingen oder Volleyball zu spielen. Dazu spielt jede Bar laute Musik und laotische Schulkinder unterstützen jene, die dieses sogenannte "Tubing" zu flüssig angehen. Jedenfalls eine ziemliche Hetz! ;)

Nach dem Backpackers Paradise wirkte Louang Prabang, eine UNESCO Weltkulturerbe Stadt, wieder sehr beschaulich: Cafés im französischen Stil, schöne Häuschen, Shops, die in der Umgebung hergestelltes Stoffe anbieten, Oldtimer und ein sehr gemächlicher Rhythmus zwischen zahlreichen Tempeln. Gut, dass ich zwei Tage hatte. So konnte ich etwas ausspannen von meinem harten Arbeitsleben als Praktikant und mich von den Wasserattacken erholen. ;)

Wie sind die Laoten? Obwohl das Land zu den Ärmsten der Welt zählt, übertreffen die Menschen die Thai an Freundlichkeit, und man hat nicht das Gefühl, dass es ihnen nur um Geld geht. Die Laotinnen sind zudem hübscher als die Thai! Bleibt zu hoffen, dass jene speziellen Touristen, die nachts Bangkok unsicher machen und morgens mit ihren "Eroberungen" vor der Botschaft stehen, dies nicht allzu bald entdecken...

Die letzten Tage in Thailand stehen bevor und das Programm wird immer dichter, da es noch so viel zu tun gibt. Nach einem Treffen mit den EU-Praktikanten (French Night mit Crêpes!!!) gings zum Beispiel gestern in eine jener Shows, für die Bangkok berüchtigt ist. Definitiv eine Erfahrung, die ich nicht missen, aber auch nicht online näher beschreiben möchte! ;) Nächste Woche Samstag geht es dann zu Anja nach China!! Ich freu mich!

Stay tuned

matthias_aumayr

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